Macht vs Hierarchie – Was brauchen wir wirklich?

Es ist leicht sich in einem Unternehmen machtlos zu fühlen. Egal ob Konzern, Mittelstand oder Start-up – das Gefühl, nichts verändern zu können und immer jemanden über sich zu haben, der über meinen Erfolg und meine Bedürfnisse entscheidet, ist nicht nur leicht nachzuvollziehen, sondern auch ein viel diskutiertes Thema auf LinkedIn.

Ich würde jedoch argumentieren, dass das viel relevantere Problem darin besteht, dass viele Führungskräfte nicht mächtig genug sind. Denn Macht und Hierarchie sind nicht dasselbe.

Wir alle kennen Führungskräfte, die aufgrund ihrer Rolle eine gewisse Machtbasis haben sollten, aber aufgrund mangelnder persönlicher Macht auf Kontrolle und Zwang in Form von Mikromanagement, Dominanz, Intransparenz und Willkür zurückgreifen müssen.

Umgekehrt gibt es unzählige Menschen, die in der Hierarchie keine herausgehobene Rolle spielen und dennoch auf ganz natürliche (und oft viel flexiblere) Weise erheblichen Einfluss nehmen können und dies auch tun.

Wenn diese Kluft zu groß wird, entsteht eine Schattenorganisation, die in den meisten Fällen für alle Beteiligten nicht nur anstrengend, sondern auch lähmend ist.

Am Ende kann man sich diesem Thema nun von zwei Seiten nähern:

Entweder indem man Hierarchien reduziert oder sogar ganz abschafft und sich bspw auf die bestehenden, realen Machtstrukturen konzentriert, oder indem man Führungskräften ein besseres Verständnis ihrer persönlichen, inneren Machtressourcen an die Hand gibt.

Ersteres klingt besser, ist aber nicht ohne Risiko. Denn leider wird oft das Kind mit dem Bade ausgeschüttet und sowohl Hierarchie als auch Macht abgelehnt und tabuisiert. Das Ergebnis: Ein Machtvakuum, das gefüllt werden muss, wenn die Organisation sich nicht völlig daran aufreiben will.

Den Führungskräften mehr Macht zu geben, klingt hingegen schon fast provokativ, nicht wahr? Aber nicht jedes Unternehmen kann oder sollte Hierarchien vollständig abbauen. Wie gehen wir also mit den “machtlosen” Führungskräften um, die mit allen Mitteln versuchen, den Machterwartungen ihrer Position gerecht zu werden?

Meiner Meinung nach hilft Reife. Denn mit Macht muss man umgehen lernen.

Sich selbst als mächtig / wirksam zu erleben und aus dieser inneren Erfahrung heraus äußere Kontrolle und Zwang loslassen zu können, ist alles andere als trivial.

Aber das ist derzeit nicht Teil unserer Führungskräfteentwicklung.

Und vielfach noch nicht einmal ansprechbar.

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